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País Vasco - Baskenland

Karte Das Baskenland (span: "País Vasco", baskisch: "Euskadi") hat seine eigenen Traditionen und Gebräuche, seine eigene Kultur und Sprache, das Euskera, deren Herkunft weitgehend unbekannt ist. Das Baskenland liegt im Norden Spaniens, direkt am Golf von Biskaya. Die Hauptstadt ist Vitoria-Gasteiz (Álava auf baskisch) in der gleichnamigen Provinz.

Grüne Berge und Hügel, Flüsse, Eichen- und Buchenwälder bilden die Kulisse dieses Landes. Bemerkenswert sind die Naturparks Valderejo, Urkiola und Urdaibai und auch die Landschaft des Flusses Guernica, die bei Bergwanderern, Reitern und Golfern beliebt ist. Auch die kantabrische Steilküste und die Strände sind einen Besuch wert.

Die Bewohner des Baskenlandes sind gastfreundlich, offen und hilfsbereit, wie wir selbst erleben konnten. Die bekanntesten und wichtigsten Städte sind Vitoria-Gasteiz (bask.: Álava), San Sebastián (bask.: Donostia) und Bilbao.

Lange war es geplant, mit Isabel nach San Sebastián zu fahren. Im Mai machte uns Ihre Chefin einen Strich durch die Rechnung, im Sommer geht es grundsätzlich nicht, also dann eben Ende September. Und auch dieser Termin wäre fast buchstäblich ins Wasser gefallen. Bereits in der Nacht vor der Abfahrt begann es heftig zu regnen, nein zu gießen. Nach sieben Jahren hat man Erfahrung mit dem Wetter hier. Deshalb habe ich mir frühmorgens erst einmal den Straßenzustandsbericht angesehen. Und der sah nicht wirklich gut aus.

Geplant war, über Zaragoza zu fahren. Aber durch das heftige Unwetter an der gesamten Mittelmeerküste waren große Teile der Autobahnen Richtung Valencia gesperrt. Okay, denn nicht. Fahren wir also über Murcia - Madrid. Ging auch nicht, weil in Höhe Torre Pacheco gerade die Welt unterging und auch diese Autobahn unpassierbar war. Was nun? Wie sieht es denn in Elche aus? Alle Straßen noch frei. Okay, dann Elche, Albacete, Madrid usw.

Morgens um 7.00 Uhr fuhren wir durch Los Alcázares, um Isabel abzuholen. Der Regen hatte mächtig zugelegt, die Straßen im Stadtzentrum standen schon zentimeterhoch unter Wasser. Schnell Isabel und ihr Gepäck ins Auto und ab Richtung Autobahn.

Es lief dann auch trotz des starken Regens ganz gut. Kaum hatten wir Elche passiert, sahen wir, dass sich hinter uns der Himmel innerhalb von Minuten von mittelgrau zu dunkelschwarz verfärbte. Kurz vor Albacete hörten wir dann im Radio, dass auch diese Autobahn hinter uns gesperrt wurde. Glück gehabt. Wir waren durch und fuhren mittlerweile auf das sonnige Madrid zu. Abends um 18.00 Uhr erreichten wir das ebenso sonnige San Sebastián, fanden uns auch auf Anhieb dort zurecht und konnten endlich unsere Ferienwohnung im Stadtteil Ondarreta in Augenschein nehmen.  
Schaut mal rein

Nach mehr als 1000 Kilometern und etlichen Stunden Fahrzeit haben wir dann noch einen kleinen Spaziergang zum berühmten Strand "Playa de la Concha" gemacht, anschließend im naheliegenden Restaurant die fürs Baskenland ebenso berühmten "Pinchos" gegessen und bei Bier und Wein endlich abschalten können.

Voller Tatendrang fuhren wir dann am nächsten Morgen nach dem Frühstück auf den Berg Monte Igueldo, natürlich mit der Funicular, der Seilbahn. Es ging steil den Berg hinauf. Auf dem Igueldo gibt es einen Leuchtturm und einen großen Vergnügungspark, ein Hotel und Restaurants. Das Schönste aber ist die Aussicht auf San Sebastián und die Bucht La Concha (die Muschel).   
San Sebastián - Der Berg Monte Igueldo

Nachmittags fuhren wir ins Zentrum von San Sebastian, mit dem Auto, was ein Fehler war. Die Straßen der Altstadt sind autofrei, die in der Umgebung sind eng und Parkplätze Mangelware. Nach langem Suchen hat es dann doch geklappt mit dem Parkplatz und wir konnten uns die Altstadt endlich ansehen, in der es etliche beeindruckende Bauwerke gibt. Ansonsten gibt es wie in allen alten Städten, enge Gassen mit vielen Läden, Restaurants und Bars, in denen man zu jeder Tages- und Nachtzeit Pinchos essen kann. Sehenswert ist auch der Boulevard, der die Altstadt vom neueren Teil der Stadt trennt.

"Pinchos" scheinen zum Hauptnahrungsmittel der Basken, speziell der Einwohner von San Sebastián zu gehören. In manchen Bars biegen sich die Tresen unter ihnen. Es ist üblich, sich seine Pinchos am Tresen selber auszusuchen und dann mit dem Teller zur Kasse am Ende der Theke gehen und zu bezahlen. Pinchos sind kleine Häppchen mit Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten oder Gemüse, oft auch kombiniert, die auf kleine Holzstäbchen gespießt sind. Eine andere Variation ist es, die Pinchoauflage auf eine Scheibe Brot zu legen und mit einem kleinen Holzspieß zu befestigen. Daher stammt der Name ("pincho" = Spieß).  
Pinchos

Die "San-Sebastián-Pflichtübung" war dann für den Freitag vorgesehen - das Schifffahrtsmuseum. Na ja, Schifffahrtsmuseum ist ein großes Wort für dieses Minimuseum, in dem sich zwar historische Ausstellungsstücke befinden, die aber zu Jürgens Enttäuschung nicht viel mit der Schifffahrt zu tun haben. Na, dann lieber ins benachbarte "Aquarium de San Sebastián". Dort gibt es, wie der Name schon vermuten lässt, viele Fische (lebendig und tot) und, was wir dort nicht unbedingt erwartet hatten ... Modellschiffe ohne Ende, womit Jürgens Tag dann wieder gerettet war. Nachdem wir uns so viele Fische angesehen hatten, bekamen wir Hunger. Also ab in die nächste Bar um dort Pinchos zu essen - natürlich mit Fisch.    San Sebastián - Die Stadt

Mittwochs haben wir einem ausführlichen Spaziergang an der Playa de la Concha gemacht, bei dem wir uns die sogenannten "Windkämme", die Skulpturen des baskischen Künstlers Eduardo Chillida und des Architekten Luis Peña Ganchegui, ausgiebig angesehen haben.       San Sebastián - der Strand Playa La Concha

Anschließend fuhren wir in die mittelalterliche Stadt Hondarribia (span. Fuenterrabía), die am Fluss Bidasoa, der die Grenze zu Frankreich bildet, liegt. Der Bummel durch die von beeindruckenden Stadtmauern umgebene Altstadt und die Geschäfte mit den typischen Produkten der Region hat uns richtig Spaß gemacht. Neben den unzähligen alten Herrschaftshäusern ist auch die alte Verteidigungsfestung aus dem Jahr 980 interessant. In dem eher klobig anzusehenden Gebäude befindet sich heute das Hotel Parador de Hondarribia mit einer Luxusausstattung, die man von außen niemals vermuten würde.

Außerhalb der Stadtmauern liegt das Fischerviertel La Marina, das angeblich der älteste Stadtteil von Hondarribia sein soll. Die vielen Restaurants bieten hauptsächlich typische Fischgerichte an.

Bei unserem Bummel war es spät geworden. Auf die geplante Rückfahrt durch die Berge haben wir dann wegen der einbrechenden Dunkelheit verzichtet und auf den Samstag verschoben.       
Hondarribia

Am Donnerstag hat es uns dann nach Zarautz verschlagen, einer kleinen Stadt am Golf von Biskaya, ca. 22 km westlich von San Sebastián entfernt. Neben der Altstadt ist besonders der 2,5 km lange und 80 m breite Sandstrand sehenswert. Aufgrund seiner guten Windverhältnisse ist er bei Wellenreitern sehr beliebt. Anschließend fuhren wir weiter nach Guetaria, einer kleinen Hafenstadt ganz in der Nähe von Zarautz.       Zarautz und Guetaria

Damit war unser kurzer Besuch in San Sebastián und Umgebung auch schon wieder vorbei. Isabels Terminplan ließ leider keinen längeren Urlaub zu. Sie musste montags schon wieder arbeiten. Sonntags um 7.00 Uhr starteten wir wieder Richtung Los Alcázares. Die Straßen war mittlerweile alle wieder passierbar und die Rückfahrt lief eigentlich problemlos.

Eigentlich ... wären da nicht ein paar böse Bakterien in Jürgens Bauch geraten. Man nennt sie Salmonellen. Dank Immodium mussten wir zwar nicht an jeder Raststätte anhalten, aber doch häufiger als geplant. Mit diesen kleinen Biestern hatte er dann trotz ärztlicher Behandlung noch weitere vier Wochen seinen Spaß.

Außerdem konnten wir zum ersten Mal die spanischen Ordnungshüter von ihrer nicht ganz so netten Seite kennen lernen. Isabel hatte es sich hinten im Auto bequem gemacht, zu bequem und dabei den Sicherheitsgurt gelöst. Dumm war nur, dass die Beamten der Guardia Civil das gesehen hatten. Wir durften dann so lange hinter ihrem Wagen herfahren, bis sie uns auf einen Rastplatz lotsten. Nach der Kontrolle unserer Papiere bekam Isabel dann ein Ticket von EUR 150,00. Was lernt man daraus? Immer schön anschnallen! Übrigens, wer ein Ticket von der Polizei innerhalb weniger Tage bezahlt, bekommt einen Rabatt von 30%. Und das ist kein Witz.

Aber sonst war es eine ganz normale Rückfahrt.

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